Deutschfür Deutschsprachige
Etwas
Substantiv · n
—
etwas nicht näher Bestimmtes
etwas
Indefinitpronomen
—
unspezifische Mengenangabe: nicht nichts, ein wenig
Hast du etwas Zeit?
Nehmen Sie etwas Salz und streuen Sie es über den Fleck.
—
steht ganz allgemein für: ein nicht näher Bestimmtes (in Verwendung als Artikelwort oder Substantiv)
Hast du etwas gesehen?
Ich höre etwas. Können das Kinderstimmen sein?
Haben Sie etwas Neues von der Tochter gehört?
Kauf dir etwas Schönes!
—
steht in festen Wendungen für: ein nicht näher bestimmtes, aber bedeutend Positives, das als erstrebenswert und wichtig angesehen wird
In Amerika hat mein Onkel es dann damals zu etwas gebracht.
Er hat ein Summa cum laude Examen gemacht, das muss doch in diesem Land etwas gelten!
Sie ist bei ihrem ersten Rennen Dritte geworden, das will schon etwas heißen!
mögen
Verb
—
etwas mag sein: etwas ist möglicherweise (vielleicht) oder vermutlich der Fall
Das mag ja sein.
Es mochten wohl dreißig Gäste bei Jürgens Feier gewesen sein.
Hinz und Kunz, Jansen und Thomsen und wie sie alle heißen mögen.
—
konzediert die Aussage des Satzes ohne das Modalverb
Er mag so viel arbeiten, wie er will, er wird es nie zu Reichtum bringen.
—
im Konjunktiv Präteritum (meist in der Bedeutung des Indikativ Präsens): einen Wunsch hegen
Sie möchte ein neues Abendkleid kaufen.
Man möchte fast meinen, dass deine Schwester absichtlich Lügen über deinen Bräutigam verbreitet hat.
Das hätte ich hören mögen.
—
häufig verneint: drückt den Wunsch nach dem aus, was der Satz ohne das Modalverb aussagt
Das hätte ich hören mögen.
Ich mag heute nicht ins Kino gehen.
Kabeljau hat mein Onkel noch nie essen mögen.
—
im Konjunktiv I: Einleitung eines Vorschlags oder einer Aufforderung oder einer Erwartung, oft als Paraphrase für den im Deutschen fehlenden Imperativ in der dritten Person
Wer dieses Thema doof findet, möge im nächsten Abschnitt weiterlesen.
Er möge doch endlich mal ankommen!
mögen
Verb
—
jemanden oder etwas gern haben, lieben (etwas schwächere Form)
Ich mag dich.
Henner mag gern Rinderhirn und klassische Musik.
Da ich mein Butterbrot nicht essen mochte, gab ich es dem Hund.
Du bist so süß, man muss dich einfach mögen.
—
sich etwas wünschen
Ich mag nicht mehr.
Sie möchten ins Kino?
—
sich etwas herbeisehnen, nach etwas verlangen
Magst du einen Brennnesseltee?
sich
Reflexivpronomen
—
Reflexivpronomen der dritten Person Singular
Er ist sich seiner Sache sicher.
—
Reflexivpronomen der dritten Person Plural
Sie bereiten sich auf die Meisterschaft vor.
—
den jeweils anderen aus derselben Gruppe
zum
Kontraktion
—
Kurzform von „zu dem“
Die Straße führt zum Rathaus der Stadt.
—
Kurzform von „zu einem“
Newton wurde zum Ritter geschlagen.
Wende
Substantiv · f
—
Geschichte, Gesellschaft
einschneidende Veränderung, Umbruch
Die konstantinische Wende machte aus der staatlich diskriminierten und phasenweise blutig verfolgten orthodox-katholischen Kirche eine zunächst geduldete, dann rechtlich privilegierte Institution und zuletzt unter Theodosius I. eine Reichskirche.
—
Geschichte
friedliche Revolution 1989 in mehreren Ostblock-Ländern, insbesondere die Wende in der DDR
Voraussetzung für die Ereignisse der Wende war der Machtwechsel in der Sowjetunion seit 1985 und die veränderte Politik der sowjetischen Führung unter Michail Gorbatschow.
—
historische Veränderung zu einem neuen Abschnitt
Die Wende vom 19. ins 20. Jahrhundert ging mit großen sozialen und politischen Änderungen einher.
—
Sport, Schwimmen
Technik des Richtungswechsels am Ende des Schwimmbeckens
Beim Wasserball wird eine Wende benötigt, um schnell von Angriff in Verteidigung zu wechseln.
—
Sport, Turnen
Sprung, bei dem die Vorderseite des Körpers dem Gerät zugewandt ist
Ich sollte die Wende am Barren noch häufiger üben.
—
Sport, Eiskunstlauf
Figur, bei der ein Bogen auf der gleichen Kante vorwärts und rückwärts ausgeführt wird
Beim Training für den Eiskunstlauf übten sie die Wende.
—
Sport, Segeln
Segelmanöver zur Richtungsänderung
Wende
Substantiv · m
—
Angehöriger eines westslawischen Volkes
Im 9. Jahrhundert wurde das heutige Wendland von den Wenden, einer slawischen Volksgruppe, besiedelt.