Deutschfür Deutschsprachige
Hast
Substantiv · f
—
Ausführung von Tätigkeiten in großer Geschwindigkeit unter innerer Anspannung
Warum diese Eile, diese fast krankhafte Hast?
Das trieb zu neuer, wilder Hast …
—
unüberlegte, vorschnelle Ausführung von Tätigkeiten
Man hatte in der Hast eine feine Kindergeige ergriffen, die Tazita aus der Frühzeit besaß.
Und mit überstürzter Hast empfahl er sich.
Er sattelte das Pferd und ritt in aller Hast fort.
Du
Substantiv · n
—
(vertraute) direkte Anrede
Herr Lehmann hat mir das Du angeboten.
Du
Substantiv · Nachname
—
Familienname, Nachname
Frau Du ist ein Genie im Verkauf.
Herr Du wollte uns kein Interview geben.
Die Dus fliegen heute nach Peking.
Der Du trägt nie die Pullover, die die Du ihm strickt.
Du kommt und geht.
Dus kamen, sahen und siegten.
du
Personalpronomen
—
der Angesprochene oder Angeschriebene, falls nicht die Höflichkeitsform Sie verwendet wird
Hörst du mir zu?
Willst du mit mir ausgehen?
Er erbarmt sich deiner.
Ich werde statt deiner zur Versammlung gehen.
Kann ich dir behilflich sein?
Sie half dir immer.
Ich habe dich gestern nicht gesehen.
Wenn du dich jetzt nicht beeilst, verpasst du den Bus.
Etwas
Substantiv · n
—
etwas nicht näher Bestimmtes
etwas
Indefinitpronomen
—
unspezifische Mengenangabe: nicht nichts, ein wenig
Hast du etwas Zeit?
Nehmen Sie etwas Salz und streuen Sie es über den Fleck.
—
steht ganz allgemein für: ein nicht näher Bestimmtes (in Verwendung als Artikelwort oder Substantiv)
Hast du etwas gesehen?
Ich höre etwas. Können das Kinderstimmen sein?
Haben Sie etwas Neues von der Tochter gehört?
Kauf dir etwas Schönes!
—
steht in festen Wendungen für: ein nicht näher bestimmtes, aber bedeutend Positives, das als erstrebenswert und wichtig angesehen wird
In Amerika hat mein Onkel es dann damals zu etwas gebracht.
Er hat ein Summa cum laude Examen gemacht, das muss doch in diesem Land etwas gelten!
Sie ist bei ihrem ersten Rennen Dritte geworden, das will schon etwas heißen!
Vergessen
Substantiv · n
—
Prozess, etwas Bekanntes aus dem Gedächtnis zu verlieren, und Ergebnis dieses Prozesses
vergessen
Verb
—
trans., mit Akkusativ, früher und gehoben auch heute noch mit Genitiv, etwas, jemanden vergessen
sich an etwas, jemanden nicht mehr erinnern
Unglücklicherweise vergaß er ihrer nach all den Jahren. (veraltend)
Sie wollen sich andererseits betrinken, um zu vergessen, daß alles nicht so weiter geht, in infinitum.
Nach ein paar Augenblicken schon hatte er die Gesellschaft vergessen, die schnell hinter dem Vorgebirge verschwunden war, als er in seiner Nähe das Rascheln eines Kleides und leichte Tritte hörte.
Das Geld genügt, um Maria die Zukunft zu sichern, ihr späterhin ein Geschäft einzurichten und sie die Vergangenheit vergessen zu lassen.
—
intrans., refl.
sich vergessen: die Beherrschung verlieren
Die versteckte ist immer ein bißchen fies, ja fast anrüchig und eindeutig unfair, die offene Kamera aber, vor der gleichwohl der Mensch sich vergißt, weil, was ihn um die Beherrschung brachte, stärker war als der telegene Selbstzwang - erst sie liefert Dokumente von moralisch einwandfreier Allzumenschlichkeit.