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Geld
Substantiv · n
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Zahlungsmittel zur Wertaufbewahrung und zum Tauschen gegen Waren, Leistungen, Berechtigungen und Anderes
Ich habe das ganze Geld auf die Bank gebracht.
Sie würde sich gern ein Fahrrad kaufen, hat aber nicht genügend Geld.
Inflation entwertet das Geld, Deflation lässt den Geldwert steigen.
Ab 14 Jahren ist es dann möglich, ein eigenes Giro-Konto zu eröffnen - der erste Schritt in Richtung eines eigenverantwortlichen Umgangs mit Geld.
Wer eine kapitalbildende Lebensversicherung vorzeitig kündigt oder sie beitragsfrei stellen lässt, bekommt am Ende weniger Geld ausgezahlt.
Münzen und Banknoten machen im Euroraum nicht einmal zehn Prozent der Geldmenge aus. Der Rest ist fiktives Geld, das Banken zum Beispiel durch Kreditvergabe schaffen und das nur auf dem Papier existiert.
Heute leben wir mit einer Ökonomie, in der das Geld sich vollkommen losgelöst hat von jeder materiellen wirtschaftlichen Einheit. Die Realwirtschaft entspricht nur noch einem Bruchteil von dem, was an Geld um die Welt zirkuliert jeden Tag.
Die Volkswirtschaftslehre definiert drei Funktionen von Geld: 1. Geld hat Zahlungsmittelfunktion, man tauscht es gegen Waren oder Dienstleistungen. 2. Geld ist Wertaufbewahrungsmittel, man gibt es, wenn man es gerade nicht braucht, einer Bank und bekommt Zinsen. 3. Geld ist ein Wertmaßstab und eine Recheneinheit. Der Wert einer Geldeinheit wird als Kaufkraft bezeichnet.
ziehen
Verb
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mit Anwendung von Kraft auf sich zu bewegen
Die Lok zieht 40 Güterwaggons.
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Zahn, Probe, Karte, Los: entnehmen
Die 13 wird mit am häufigsten gezogen.
Er warf € 5,10 in den Fahrscheinautomaten und zog sich eine Fahrkarte.
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beim Rauchen: an Pfeife, Zigarette und so weiter saugen
Sie zog lässig an ihrer Zigarre.
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Strich: malen, zeichnen
Man zieht eine Linie von A nach B.
Einen Kreis zieht man am besten mit einem Zirkel.
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von Tee oder Ähnlichem: mit/in heißem Wasser zubereiten; ein Nahrungsmittel (beispielsweise Fleisch) in einer gewürzten Flüssigkeit, in der Regel mit Öl, einlegen und ruhen lassen
Ich lasse den Tee drei Minuten ziehen.
Rezept: … Die Maultaschen in die mit Suppenwürze und Muskat abgeschmeckte kochende Brühe legen, bei geringer Hitze ziehen lassen bis die Maultaschen oben schwimmen.
Rezept: Den Rinderrücken in Salz, Pfeffer und Rosmarinzweig in Öl einlegen und mindestens eine halbe Stunde darin ziehen lassen.
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Tiere, Pflanzen: kultivieren
Wir ziehen hier verschiedene Obstsorten.
Um Gemüse auf dem Dach zu ziehen, eigenen sich am besten sogenannte hydroponische Anlagen, d.h. in Töpfen, die mit künstlichen Granulaten, Fasern oder Tonkügelchen gefüllt sind.
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sein
den Ort wechseln
Wir sind von Hamburg nach Berlin gezogen.
Viele deutsche Auswanderer ziehen allzu blauäugig in die Ferne, ohne Geld, ohne Sprachkenntnisse, ohne sicheren Job und ohne die geringste Vorstellung, was sie in der Fremde erwartet.
Die Naturvölker der Nenzen, Chanten und Selkupen ziehen fernab der Siedlungen und Bohranlagen mit ihren Rentierherden und ihren Tschum-Zelten durch die Tundra.
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beide Hilfsverben: eine Spielfigur bewegen
Ich habe den Läufer nach E4 gezogen.
Ich bin mit dem Läufer nach E4 gezogen.
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Mathematik
Wurzeln ziehen
Die Wurzel aus 9 ist leicht zu ziehen.
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(Konsequenzen, Schlüsse und so weiter) bilden und entsprechend handeln
Überschrift: Landwirtschaft - Bauern ziehen magere Ernte-Bilanz
Bei 7,7 Prozent der 879 Fußball-Spieler … seien demnach auffällige Testosteronwerte gemessen worden …. In diesen Fälle könnte Doping mit anabolen Steroiden möglich gewesen sein, hieß es. Die Europäische Fußball-Union (UEFA) betonte indes, aus der Studie könne man keine endgültigen Schlüsse ziehen.
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unpersönlich
„Es zieht“ = Es herrscht ein Luftzug.
Hier zieht es ganz fürchterlich.
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unpersönlich
„Es zieht“ = Schmerzen haben
Seit ein paar Tagen zieht es mir im Knie.
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refl.
dauern
Die Diskussion zieht sich mal wieder.
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entwenden eines Gegenstandes, stehlen
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herunterladen einer Datei
Ich werde mir die Bilder aus dem Internet ziehen.
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eine Handfeuerwaffe aus einem Holster/Gürtel holen und auf jemanden richten
Der Neffe des Türken Sahap S. zog die Pistole und feuerte auf seinen Onkel, bis der tödlich getroffen zusammenbrach.
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sich in eine Richtung bewegen, sich irgendwohin bewegen
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ein Kabel oder eine Stromleitung unterirdisch in einen Schacht oder in einen Graben legen und anschließen (=verdrahten); ein Kabel oder eine Stromleitung in/an einer Wand befestigen und anschließen
Ein Haus mit Versorgungsleitungen auszurüsten kann aufwendig sein: Der Elektriker zieht die Strom- und Telephonkabel, der Installateur die Gas-, Wasser- und Abwasserleitungen.
Unter der Erdoberfläche ziehen sich zwei neue Gas-Pipelines wie feine Fäden durch den Südkaukasus, …
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Jägersprache
ungestört gehen, vom Schalenwild
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Kaufmannssprache
einen Wechsel ausstellen
an
Präposition
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Präposition des Ortes; mit dem Akkusativ (zur Anzeige der Richtung): bestimmt ein Ziel, einen Zielpunkt, mit welchem etw. in Berührung kommt
Er hängte das Bild an die Wand.
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Präposition des Ortes; mit dem Dativ (zur Anzeige der Lage): bestimmt einen Ort, mit dem etw. in Berührung ist
Das Bild hing an der Wand.
—
Temporale Präposition; mit dem Dativ: bestimmt einen Zeitpunkt
Er wird ihn erst am Sonntag wieder sehen.
Jedes Jahr an Weihnachten bekommt er große Geschenke.
An Samstagen war immer besonders viel los.
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Objekt-Präposition (mit bestimmten Verben); mit dem Akkusativ: zeigt eine virtuelle Richtung an
Sie dachte an ihren Freund.
Horst glaubt an den Weihnachtsmann.
an
Adverb
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umgangssprachlich: eingeschaltet oder angezündet
Das Licht ist noch an!
Du hast die Kerzen an gelassen!