Deutschfür Deutschsprachige
da
Adverb
—
an dieser (etwas entfernten) Stelle, an jenem (etwas entfernten) Ort
Das Buch liegt da.
Ist das Heft nicht in der Küche? Ich hatte es da gesehen.
Da, wo die Bäume wachsen.
Wir sollen da hinauf laufen?
attributiv, einem Pronomen nachgestellt; stets unbetont: He, Sie da, Sie haben etwas verloren.
attributiv, einem Nomen nachgestellt; stets unbetont: Die Bluse da gefällt mir besser.
—
an dieser Stelle, an diesem Ort (an der/dem sich der Sprecher/die Sprecherin befindet oder auf den dieser/diese hindeutet)
Kuckuck, da bin ich!
Da wären wir.
Da hast du’s!
Ist da jemand?
Halt, wer da?
Da, nimm es und geh!
—
zu diesem Zeitpunkt, in diesem Moment
Da versteinerte ihr Gesicht.
Da sagte er dann, er wolle versuchen zu helfen.
Von da an wähnten sich alle in Sicherheit; ein Trugschluss, wie sich später bitter herausstellen sollte.
Schließlich war der Augenblick da, den sie so ersehnt hatten.
Wir waren miteinander beschäftigt, da kam sie herein.
Der Vorhang fiel, da klatschten alle Beifall.
—
unter dieser Bedingung, unter diesen Umständen
Da kann man nichts machen.
Da wollte ich nicht stören.
Es ist zu dunkel, da kannst du nichts sehen.
Wenn du schon rauchen musst, da rauche lieber gleich draußen.
—
in dieser Hinsicht
Da stimme ich Ihnen vollkommen zu.
Und ihr dachtet doch wohl im Ernst nicht, dass da alles geklärt sei?
—
ein Gespräch eröffnend, eine Schilderung einleitend
Da kommt doch plötzlich diese irre Frau auf unser Kind zugestürmt und fängt an, wüst zu pöbeln!
da
Subjunktion
—
leitet begründende oder erläuternde Gliedsätze ein, auf denen kein besonderer Nachdruck liegt
Er ist verpflichtet Stillschweigen zu bewahren, da er Geheimnisträger ist.
Da es nicht geht, würde ich mich über Ratschläge freuen.
—
geh., t1=_, vatd.
als
Zu dem Zeitpunkt, da ich ihn hätte erreichen können, hatte ich vergessen, mich zu melden.
—
leitet einen begründenden Gliedsatz ein
Jetzt, da es beschlossen wurde, kommt euer Einwand zu spät.
—
geh.
leitet einen Relativsatz ein
—
va.
leitet einen konzessiven, adversativen Gliedsatz ein
Es
Substantiv · n
—
Psychologie: nach Sigmund Freud (→Wikipedia) ein Teil des Unterbewusstseins
Das Ich kämpft mit dem Es.
Es
Substantiv · n
—
Musik
Ton mit 317 Hz und alle Töne im Oktavabstand dazu, um einen Halbton vermindertes E
Denke bitte daran in Takt 5 ein Es zu spielen!
es
Personalpronomen
—
Personalpronomen 3. Person Neutrum Singular
Das Tier lebt. Es hat sich bewegt.
es
Substantiv · n
—
Musik
Ton mit 317 Hz und alle Töne im Oktavabstand dazu, um einen Halbton vermindertes E
Denke bitte daran in Takt 5 ein es zu spielen!
kein
Indefinitpronomen
—
bei Zählungen, auch fiktiven Zählungen: null, nichts, Null
Wir haben keine Äpfel mehr.
kein Stück, kein Grund zur Klage, keine Ursache
—
niemand, gar keiner; nicht einer, eine, eines
Sie waren alle Feiglinge: keiner wagte etwas zu sagen.
Taxi
Substantiv · n
—
Auto, das zur entgeltlichen Personenbeförderung dient und gewöhnlich durch einen Fahrer gelenkt wird
Wenn du betrunken bist, fahre bitte mit dem Taxi nach Hause!
geben
Verb
—
jemandem etwas reichen beziehungsweise in die Nähe oder Hände legen
Er gibt die Jacke seiner Freundin.
Gib mir bitte die Schere.
Bittet, so wird Euch gegeben; suchet, so werdet Ihr finden; klopfet an, so wird Euch aufgetan.
—
unpersönlich, in Verbindung mit es
da sein; vorhanden sein
Wo gibt es billige Kinderkleidung?
Dieses Jahr gab es schon sehr früh neue Kartoffeln.
Oh, hallo. Dich gibt es also auch noch?
Es gibt Neuigkeiten.
Gibt es einen Gott?
—
sonst landschaftlich: etwas an oder in etwas tun
Zum Pochieren von Eiern soll man einen kräftigen Schuss Essig in das Kochwasser geben.
Zuletzt geben Sie das Dressing an den Salat.
—
reflexiv
langsam weniger werden; schwächer werden; nachlassen, bis es verschwunden ist
Mit der Zeit gibt sich sogar der Schmerz.
Mach' dir nicht so viele Sorgen um die Pusteln, das gibt sich wieder.
Ich
Substantiv · n
—
der Geist einer Person, der sich selbst wahrnimmt
—
(Psychologie, nach der psychoanalytischen Instanzenlehre von Sigmund Freud): der Teil der Persönlichkeit, der zwischen Es, Über-Ich und Umwelt vermittelt
Bei manchen Menschen ist das Ich nicht sehr ausgeprägt.
ich
Personalpronomen
—
bezeichnet die eigene Person; grammatikalisch: 1. Person Singular
Ich lerne Deutsch.
Herr, erbarme dich meiner!
Sie bat ihn statt meiner.
Kannst du mir bitte die Butter reichen.
Willst du mit mir ins Kino gehen?
Warum fragst du mich das?
zu
Präposition
—
in Richtung auf
Er lief zu seiner Mutter.
—
in Bezug auf
Whiskey besteht etwa zu einer Hälfte aus Wasser.
Die Wahrheit beginnt zu zweien. (Nietzsche)
—
zu der Zeit als, zu der Zeit innerhalb eines Zeitraumes
Zu meiner Zeit galten noch andere Werte.
Zu Weihnachten, zu Ostern und zu Pfingsten wäscht sich Jule die Füße.
—
Namenszusatz
Herr von Lüdenscheid zu Musterberg beliebt zu speisen.
zu
Adverb
—
hin
Lauf zu!
Immer zu - wenn in der Straßenbahn schon neunzehn Leute telefonieren, muss Tatjana auch noch damit anfangen.
zu
Adverb
—
geschlossen
Die Tür ist zu. Die Tür geht jetzt wieder zu.
Der Laden hat schon zu.
—
nicht mehr aufnahmefähig, auch unter übermäßigem Drogen- oder Alkoholeinfluss
Olli war total zu!
zu
Gradpartikel
—
drückt vor einem Adjektiv aus, dass sein Grad höher ist als gewünscht
Wein ist mir zu ungesund.
zu
Konjunktion
—
mit um, ohne, anstatt werden adverbiale Bestimmungen gebildet
Wir gingen zur Feier, um zu tanzen, zu essen und zu trinken.
zu
Adjektiv
—
norddeutsch, umgangssprachlich
geschlossen
Fuß
Substantiv · m
—
Anatomie
ein paariger Körperteil beim Menschen und höher entwickelten Spezies, unterer Teil des Beines
Der Fuß ist mit dem Unterschenkel gelenkig verbunden.
—
Anatomie, süddeutsch, österreichisch
das gesamte Bein, die Extremität zum Laufen und Stehen
—
unterer tragender Teil von aufragenden, aufrecht stehenden Dingen, Gegenständen
Das Glas hat einen breiten Fuß.
—
im Plural mit der unveränderten Form des Singulars: veraltetes beziehungsweise noch heute im angloamerikanischen Raum verwendetes Längenmaß, etwa 30 Zentimeter
Das Wasser ist hier dreißig Fuß tief.
Erst im Mittelalter wurde der Fuß in zwölf Einheiten unterteilt.
—
kurz für: Versfuß
Ein Hexameter besteht aus sechs Füßen.
Gehen
Substantiv · n
—
Fortbewegung zu Fuß
Regelmäßiges Gehen wirkt wie eine Medizin gegen Knochenschwund.
—
Sport: ein Wettkampf, bei dem die Sportler lange Strecken zu Fuß gehend zurücklegen
Das Gehen findet heute statt, wobei eine Strecke von 50 km zu bewältigen ist.
gehen
Verb
—
sich schreitend, schrittweise fortbewegen
Ich gehe über die Straße.
—
einen Ort oder eine Zusammenkunft verlassen
Als Maria kam, war Peter bereits gegangen.
—
mit einem abhängigen Infinitiv eines Verbs: einen anderen Ort aufsuchen, um dort die mit dem anderen Verb beschriebene Handlung auszuführen
Ich gehe mich waschen.
Ich gehe einkaufen.
Ich gehe arbeiten.
—
funktionieren / funktionsfähig sein
Die Uhr geht nicht.
—
mit einer Vorrichtung als Subjekt: die diesem eigene, charakteristische Aktion ausführen
Ich hörte unten die Tür gehen. Dann ging das Telefon.
—
viel gekauft werden
Der dritte Band der Memoiren von Effenberg geht nicht mehr so gut.
—
sich räumlich erstrecken
Die Hauptstraße geht bis zum Bahnhof.
Unser Garten geht bis zu den Bäumen da hinten.
—
irgendwohin führen
Der Weg geht zur nächsten Telefonzelle.
Die Preise gingen kräftig nach oben.
—
bereits im Gange sein, (abgeschlossene Vorgänge:) dauern
Der Streit geht (so)(schon) seit Jahren.
Die Vorstellung ging bis Mitternacht.
—
(der Teig beim Backen): sich in der Ruhephase beim Gärprozess befinden, aufgehen, gären
Der Teig muss noch gehen.
—
akzeptabel sein, erlaubt sein, einen Rahmen einhalten
Man kann in der Bücherei keine laute Musik spielen; das geht doch nicht.
—
funktionieren, machbar sein
Kannst du am Freitag kommen? Ja, das geht.
—
Aussage treffen über das Wohlbefinden oder den Gesundheitszustand
Wie geht es dir? Gut.
Lass es dir gut gehen.
—
(Computer) auf etwas gehen: den Mauszeiger auf etwas bewegen und ggf. anklicken oder öffnen
—
etwas geht auf jemanden: (kurz für:) Etwas geht auf jemandes Rechnung.
Die Speisen gehen heute auf mich, die Getränke zahlt ihr bitte selbst.
—
eine Beschäftigung oder Stelle aufgeben, kündigen
Es wurden keine Leute entlassen, ein paar sind freiwillig gegangen.
—
mit Ortsergänzung: sich (durch eine Menge oder einen Körper) wellenartig fortpflanzen
Ein Rauschen ging durch den Blätterwald. Eine Bewegung ging durch die Reihen der Zuschauer. Ein Aufschrei ging durch die Menge. Die Meldung ging durch alle Zeitungen. Ein Zittern ging durch seinen Körper. Eine Erschütterung ging durch das Schiff. Ein Raunen ging durch die Zuhörer.
—
Spezialisierung mit Ruck
Durch Deutschland muss ein Ruck gehen. Hier sollte ein Ruck durch die Schullandschaft gehen. Beim Anblick der vielen Fans ging ein Ruck durch die Mannschaft.
—
(planmäßig) abfahren, ablegen, abfliegen
Wann geht der nächste Zug nach Berlin? Heute geht leider kein Flug mehr nach Ägypten. Geht heute noch eine Fähre?
—
eine partnerschaftliche Beziehung beenden (Spezialisierung von )
Er will gehen. Sie ist gegangen.
—
mit einer bestimmten Bekleidung oder Ausstattung herumlaufen oder an die Öffentlichkeit oder zu einem Zielort gehen
Der geht doch glatt in Badeschlappen auf die Straße. Sie geht nur noch in Samt und Seide. Du kannst doch nicht in diesen Jeans zum Vorstellungsgespräch gehen. Ich würde bei diesem Wetter nicht ohne Schirm gehen.
—
irgendwo hineinpassen oder hindurchgehen (häufig negativ)
Der Schrank geht nicht durch die Tür. Es gehen nicht acht Leute in diesen Aufzug. Geht das nicht in deinen Kopf?
—
einen (mehr oder weniger) definierten oder vorgeschriebenen Verlauf haben (oft als Frage: wie geht das (nochmal) …?)
Wie geht nochmal der Text von dem Lied? Kannst du mir nochmal zeigen, wie das mit den Favoriten im Internet Explorer geht? Ganz falsch, der Witz geht so: Kommt'n Zebra in die Apotheke …
—
ein persönliches Geschmacksurteil abgeben zu etwas (Variante von )
Wie war der Film? - Geht so. / Ging so einigermaßen. / Geht.
Ich hoffe, das geht, das mit diesen Schuhen zu dem Rock. / Ist der Rock zu kurz? - Nein, das geht.
—
reflexiv, sich gehen lassen: undiszipliniertes Verhalten zeigen, unbeherrscht sein
Deine Geschwister haben sich nicht so gehen lassen.
—
in Berichten über Dritte (beschönigend, scherzhaft oder schadenfroh): jemanden gegen seinen Willen aus dem Amt oder vom Arbeitsplatz entfernen – oft so, dass es wie ein freiwilliger Abgang aussieht
Er ist nicht gegangen, er ist gegangen worden.